WM der Feldroboter im „Agrotechnik-Valley“ Freitag, 6. Juni 2008

FH-Osnabrück präsentiert vom 12. bis zum 14. Juni Zukunft der Landtechnik

 

Er ist kniehoch, rundum verkabelt und fährt wie von Geisterhand gesteuert über Stock und Stein: Die High Tech-Zukunft der Landtechnik sieht auf dem ersten Blick wie ein getunter Spielzeug-Traktor aus. Der Osnabrücker „Agronaut“ ist einer der Favoriten der Field Robot-WM, bei dem Studenten-Teams aus ganz Deutschland, Europa und den USA ihre „Alleskönner“ auf Rädern präsentieren. Die bis zu 20000 Euro teuren, in Hochschul-Ideenschmieden gefertigten Feldroboter werden ihr Können vom 12. bis zum 14. Juni auf dem Gelände des FH-Versuchshofs Waldhof am WABE-Zentrum in Lechtingen (Landkreis Osnabrück) zeigen.


Weltmeister wird das Team, dessen Roboter auf die vielfältigen Alltagsaufgaben auf dem Acker oder dem Feld von der Nährstoffzufuhr bis zur Unkrautbekämpfung am besten bewältigt. Oder einfach gesagt: Per Funkspruch kann der unermüdliche kleine Helfer dem Landwirt künftig einen Großteil der Aufgaben abnehmen, die bislang noch mühsame und teure Handarbeit sind.
Das Herz der studentischen Neuentwicklungen sind die Motoren, die mit ihrer Leistungsstärke und Umweltfreundlichkeit inzwischen auch für die Automobilindustrie von Interesse sind. Ihren Weg durch die Pflanzenreihen finden die Feldroboter dank eines eigenständigen Navigationssystems auch in schwerem Gelände bei jedem Wetter, betont „Agronaut“-Projektleiter Prof. Dr. Arno Ruckelshausen von der Fachhochschule Osnabrück: „Die Feldroboter werden nie krank und sind an 365 Tagen im Jahr einsatzfähig. Diese neue Technik wird für die moderne Landwirtschaft künftig einen hohen Praxiswert haben“.


Noch sei die Entwicklung in der Anfangsphase. In zehn bis 15 Jahren sei aber damit zu rechnen, dass selbst der schwere Schlepper zur Feldbestellung von „Kollege Computer“ gesteuert werden kann. Die Regelungstechnik großer Landmaschinen könne dann zunehmend von autonomen Feldrobotern übernommen werden.  


Bundespräsident Horst Köhler hat die Schirmherrschaft übernommen. Zudem ist die WM einer der Preisträger des Bundeswettbewerbs „365 Orte im Land der Ideen“. Die Weltmeisterschaft habe sich seit ihrer Premiere an der niederländischen Universität Wageningen 2003 stetig weiterentwickelt. Die Osnabrücker Studenten waren von Anfang an dabei, betont Projektleiter Prof. Dr. Ruckelshausen: „Damals waren wir noch eine Hand voll Teilnehmer. Diesmal haben mehr als ein Dutzend Uni-Teams und mehr als 40 Schülerteams mit ihren Prototypen gemeldet“.


Die Tüftler bis Klasse 13 werden beim Tag der Schulen am 12. Juni im Vordergrund stehen. Für den Osnabrücker „Agronaut“  wird es am 13. Juni ernst. Teamleiter Prof. Dr. Ruckelshausen ist zuversichtlich, dass „seine“ Studenten sich wie in den WM-Jahren zuvor ganz vorn platzieren werden. Nicht zuletzt sei der Wettbewerb auch eine Leistungsschau des wissenschaftlichen Nachwuchses, der morgen und übermorgen in den Entwicklungsabteilungen von High-Tech-Unternehmen gefragt sei: „Wir wollen mit der WM auch zeigen, dass wir in Osnabrück das Agrotechnik-Valley der Welt sind“.
 

Von: Pressestelle

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