Bilanztheorien, Unternehmensorganisation und Sanierung

Fakultät

Wirtschafts- und Sozialwissenschaften

Version

Version 2.0 vom 04.09.2015

Modulkennung

22M0723

Modulname (englisch)

Accounting Theories, Business Organisation and Corporate Restructuring

Studiengänge mit diesem Modul

Auditing, Finance and Taxation (M.A.)

Niveaustufe

4

Kurzbeschreibung

Unternehmen sind in vielen Marktfeldern einem hohen Anpassungs- und Reorganisationsdruck ausgesetzt, der sich in Sanierungen, Turnarounds und Restrukturierungen manifestiert. Neben der Durchführung von Sanierungsmaßnahmen sollten existenzbedrohende Unternehmenskrisen proaktiv erkannt werden. Eine angemessene Unternehmensorganisation sowie die etablierte Corporate Governance stellen entsprechende Sicherungsmaßnahmen dar. Für den Wirtschaftsprüfer ist in diesem Kontext bedeutsam, die methodischen Problemstellungen der Rechnungslegung als primär vergangenheitsorientiertes Rechenwerk zu kennen.

Lehrinhalte
  • Die Lehrinhalte umfassen die Wissensgebiete nach § 4 WiPrPrüfV und orientieren sich an dem im Referenzrahmen vorgegebenen Kompetenzniveau (Kompetenzausprägung F).
  • 1. Unternehmensführung und Unternehmensorganisation [4 Kontaktstunden] 1.1 Grundlagen 1.2 Organisatorische Gestaltungsalternativen 1.3 Organisation und Erfolgssteuerung 1.4 Organisation und Kontrolle
  • 2. Methodische Problemstellungen der Corporate Governance [12 Kontaktstunden] 2.1 Grundsätze verantwortungsvoller Unternehmensleitung und -überwachung 2.2 Abschlussprüfer als Bestandteil der Corporate Governance
  • 3. Methodische Problemstellungen der externen Rechnungslegung [12 Kontaktstunden] 3.1 Informationsorientierte Bilanztheorien 3.2 Theorien der Kapital- und Substanzerhaltung 3.3 Jüngere Entwicklungen der Bilanztheorien
  • 4. Unternehmenssanierung [14 Kontaktstunden] 4.1 Bestimmungsgründe von Unternehmenskrisen 4.2 Sanierungsarten 4.3 Tools und Techniken der Unternehmenssanierung 4.4 Sanierung durch Fusion/Development
Lernergebnisse / Kompetenzziele

Wissensverbreiterung
Studierende, die dieses Modul erfolgreich studiert haben, kennen die wesentlichen Wissensbereiche des Sanierungsmanagements, der Unternehmensführung und -organisation mit ihren Besonderheiten, Grenzen, Terminologien und sind in der Lage die unterschiedlichen Verfahren anzuwenden. Sie kennen wesentliche methodische Problemstellungen der Corporate Governance sowie der externen Rechnungslegung und können damit fachgebietsübergreifende Inhalte verstehen und bearbeiten.

Wissensvertiefung
Studierende, die dieses Modul erfolgreich studiert haben, verfügen über ein umfassendes und integriertes Wissen bezogen auf grundsätzliche Fragestellungen der Unternehmensplanung und - steuerung. Sie haben vertiefende Kenntnis über die einschlägigen Methoden, Heuristiken und Sozialtechniken des Sanierungsmanagements, um diese fallstudienbasiert einzusetzen. Dabei können Sie die Bedeutung der externen Rechnungslegung sowie der einzelnen Aspekte der Corporate Governance für das Sanierungsmanagement erkennen und einordnen.

Können - instrumentale Kompetenz
Studierende, die dieses Modul erfolgreich studiert haben, verfügen über vertieftes Wissen und Fertigkeiten hinsichtlich des Einsatzes der Methoden des Sanierungsmanagements sowie der Corporate Governance. Sie können beurteilen, welche Verfahren und Methoden unter welchen Rahmenbedingungen zum Einsatz kommen sollten und haben mit einer eigenständigen Anwendung des theoretisch Erarbeiteten in Beispielen und Mustersituationen Erfahrungen gesammelt.

Können - kommunikative Kompetenz
Studierende, die dieses Modul erfolgreich studiert haben, können komplexe berufsbezogene Probleme und Themen identifizieren, definieren, konzeptualisieren und kritisch analysieren. Im Rahmen der Bearbeitung von Beispielsfällen haben sie gelernt in Kleingruppen zu arbeiten, sich mit anderen Studierenden auseinanderzusetzen und ihre Lösungen nachvollziehbar und unter Verwendung angemessener Medien zu präsentieren.

Können - systemische Kompetenz
Studierende, die dieses Modul erfolgreich studiert haben, wenden eine Reihe von gängigen berufsbezogenen Fähigkeiten, Fertigkeiten und Techniken an, um Standardaufgaben und fortgeschrittene Aufgaben zu bearbeiten. Sie haben Lernstrategien entwickelt, um die breiten fachlichen Inhalte operational bearbeiten zu können.

Lehr-/Lernmethoden

Die Veranstaltungen werden seminaristisch durchgeführt. Ausgehend von Wissensinput durch Vorlesungen der Dozenten erarbeiten die Studierenden eigenständig sowie unter Anleitung mit Hilfe von Fallbeispielen die Übertragbarkeit der theoretischen Modelle auf betriebliche Anwendungsbeispiele.

Empfohlene Vorkenntnisse
  • Allgemeine betriebswirtschaftliche Kenntnisse zur Unternehmensführung und –organisation (Kompetenzausprägung E des Referenzrahmens).Des Weiteren umfassende Fachkenntnisse
  • der Rechnungslegungsnormen, wie sie in dem Modul "Jahresabschluss und Jahresabschlussanalyse" vermittelt werden (Kompetenzausprägung F des Referenzrahmens);
  • der Finanzierung und des Risikomanagements, wie sie in dem Modul "Investition und Finanzierung, Volkswirtschaftslehre" vermittelt werden (Kompetenzausprägung F des Referenzrahmens);
  • des Personalmanagements und des Arbeitsrechts, wie sie in dem Modul "Bürgerliches Recht" vermittelt werden (Kompetenzausprägung D des Referenzrahmens).
Modulpromotor

Braun von Reinersdorff, Andrea

Lehrende
  • Braun von Reinersdorff, Andrea
  • Solfrian, Gregor
  • Pooten, Holger
Leistungspunkte

5

Lehr-/Lernkonzept
Workload Dozentengebunden
Std. WorkloadLehrtyp
30Vorlesungen
12Übungen
Workload Dozentenungebunden
Std. WorkloadLehrtyp
35Veranstaltungsvor-/-nachbereitung
20Literaturstudium
15Kleingruppen
38Prüfungsvorbereitung
Literatur
  • Zu Unternehmensführung und Unternehmensorganisation:
  • Bamberger, I./Wrona, T.: Strategische Unternehmensführung, Strategien - Systeme - Prozesse, München, aktuelle Auflage
  • Dillerup, R./Stoi, R.: Unternehmensführung, München, aktuelle Auflage
  • Hommel, U. (Hrsg.): Handbuch Unternehmensrestrukturierung, Wiesbaden, aktuelle Auflage
  • Klimmer, M.: Unternehmensorganisation. Eine kompakte und praxisnahe Einführung, Herne/Berlin, aktuelle Auflage

    Zu methodischen Problemstellungen der Corporate Governance:
  • Littger, M.: Deutscher Corporate Governance Kodex - Funktion und Verwendungschancen. Eine interdisziplinäre Untersuchung mit Begründung einer Methodik zur Auswahl geeigneter Regelungsinstrumente, Baden-Baden 2006
  • Renz, P.: Project Governance: Implementing Corporate Governance and Business Ethics in Nonprofit Organizations, Heidelberg 2007
  • Schewe, G.: Unternehmensverfassung. Corporate Governance im Spannungsfeld von Leitung, Kontrolle und Interessenvertretung, Berlin 2005
  • Schruff, W./Melcher, W. (Hrsg.): Modernisierung der HGB-Bilanzierung, Der Betrieb Beilage 1/2008
  • Solomon, J.: Corporate Governance and accountability, Chichester u.a. 2007
  • Von Werder, A./Talaulicar, T.: Kodex Report 2008: Die Akzeptanz der Empfehlungen und Anregungen des Deutschen Corporate Governance Kodex, in: Der Betrieb 61/16, 2008, S. 825-83
  • Witt, P.: Corporate Governance in Familienunternehmen, in: Zeitschrift für Betriebswirtschaft, Ergänzungsheft 2/2008, S. 1-19
  • Zülch, H./Hoffmann, S.: Der Referentenentwurf zum BilMoG: ein kritischer Literaturüberblick, in: Der Betrieb 61/20, 2008, S. 1053-1060

    Zu methodischen Problemstellungen der externen Rechnungslegung:
  • Bitz/Schneeloch/Wittstock: Der Jahresabschluss, neueste Auflage
  • Chmielewicz: Forschungskonzeptionen der Wirtschaftswissenschaft, 3. Auflage, 1994
  • Coenenberg/Haller/Schultze: Jahresabschluss und Jahresabschlussanalyse, neueste Auflage
  • Fuchs/Stibi: Solvenztests als Grundlage der Ausschüttungsbemessung, in: Betriebs-Berater, BB-Special 5/2007, S. 19-24
  • Heinen: Handelsbilanzen, 10. Auflage, 1982
  • Moxter: Bilanzlehre, Band I: Einführung in die Bilanztheorie, 3. Auflage, 1984
  • Pellens/Crasselt/Sellhorn: Solvenztest zur Ausschüttungsbemessung, in: zfbf 2007, S. 264-283
  • Velte/Köster: Bilanzielle Kapitalerhaltung in der EU vor einer Neuausrichtung?, in: Der Schweizer Treuhänder 2008, S. 444-448

    zu Sanierungsmanagement:
  • Baghai, M.A./Coley, S.C./White, D. (1999): The Alchemy of Growth – Practical Insights for Building the Enduring Enterprise, Cambridge (Mass.)
  • Droege & Comp. (Hrsg.) (2003): Restrukturierungsmanagement: In der Krise liegt die Chance, Köln
  • Hamel, G. (2000): Leading the Revolution, Boston
  • Hitt, M.A./Harrison, J.S./Ireland, R.D. (2001): Mergers and Acquisitions – A Guide to Creating Value for Stakeholders, Oxford/New York/Athen usw.
  • Hommel, U./Knecht, T.C./Wohlenberg, H. (Hrsg) (2004): Handbuch Unternehmensrestrukturierung/ -sanierung: Grundlagen – Instrumente – Strategien
  • Rasche, C. (2004): Multifokales Sanierungsmanagement: Von der engpaßorientierten zur mehrdimensionalen Krisenbewältigung, erscheint in: Burmann, C./Freiling, J./Hülsmann, M. (Hrsg.): Das Management von Ad-hoc-Krisen
  • Schefczyk, M (2001): Venture Capital, München, New York
  • Schmidt-Gothan, H./Rasche, C. (2004): Die Turnaround Triade – Jenseits der reinen Kostensenkung, Asvisum Turnaround Studie, München
  • Weston, J.F./Chung, K.S./Siu, J.A. (1998): Takeovers, Restructuring, and Corporate Governance, 2nd Edition, London/Sidney/Toronto usw.
  • Wurster, M.E. (2003): Mehrdimensionales Restrukturierungsmanagement, Wiesbaden
  • Zook, C./Allen, J. (2001): Profit from the Core – Growth Strategy in an Era of Turbulence, Boston
Prüfungsleistung

Klausur 2-stündig und mündliche Prüfung

Bemerkung zur Prüfungsform

Die Prüfungsleistungen werden im Verhältnis 60:40 gewichtet.

Prüfungsanforderungen

Fähigkeit, einzelne sowie übergreifende Problemstellungen aus den Bereichen Sanierungsmanagement sowie Corporate Governance unter Verwendung problemadäquater Methoden und Instrumente zu lösen.

Dauer

1 Semester

Angebotsfrequenz

Wintersemester und Sommersemester

Lehrsprache

Deutsch