Dualer Student der Hochschule Osnabrück ist bester Elektroniker-Azubi Deutschlands Donnerstag, 20. Dezember 2018

Christina Mersch, DIHK-Bereichsleiterin Ausbildung, überreichte dem Studenten der Hochschule Osnabrück Patrick Flacke eine Auszeichnung als bundesweit bester Elektronik-Azubi (Foto: DIHK / Michael Ebner)

Patrick Flacke absolviert duales Studium der „Elektrotechnik im Praxisverbund“ an der Hochschule Osnabrück. Seine integrierte Ausbildung zum Elektroniker für Geräte und Systeme hat er bei der Elster GmbH abgeschlossen – als bester Azubi Deutschlands. Dafür erhielt er jetzt auf der Nationalen Bestenehrung in Berlin eine Auszeichnung in Anwesenheit des Bundespräsidenten.

Patrick Flacke studiert „Elektrotechnik im Praxisverbund“ (EPV) an der Hochschule Osnabrück. Dieser duale Studiengang kombiniert eine berufliche Ausbildung mit dem Studium der Elektrotechnik. Nun hat der 22-Jährige seine Ausbildung zum Elektroniker für Geräte und Systeme bei der Elster GmbH abgeschlossen – als bester Azubi Deutschlands.

Auf Einladung des Deutschen Industrie- und Handelskammertags fuhr Flacke Anfang Dezember zur Nationalen Bestenehrung nach Berlin. Dort nahm er zusammen mit über 200 besten Azubis aller Ausbildungsberufe eine Auszeichnung in Anwesenheit des Bundespräsidenten Frank-Walter Steinmeier entgegen. Der Ausbildungsleiter Sören Haak hat seinen ehemaligen Lehrling begleitet und ist richtig stolz: „Einen Bundesbesten hatten wir bei Elster noch nie. Patrick Flackes Auszeichnung ist hochverdient: Bereits während seiner Ausbildung hat er bei der Entwicklung intelligenter Gaszähler mitgewirkt und seine Abschlussprüfung hervorragend gemeistert.“

Über die Ehrung des talentierten Studenten freut sich auch der Leiter des dualen Studiengangs Elektrotechnik im Praxisverbund, Prof. Dr. Winfried Gehrke: „Patrick Flacke ist an unterschiedlichen Themengebieten des Studiums sehr interessiert und fällt durch seine systematische und zielgerichtete Vorgehensweise auf. Zurzeit entwickelt er mit fünf Kommilitonen ein Messgerät und kann dabei voll seine praktischen Fähigkeiten ausspielen, die er durch die Kombination von Ausbildung und Studium erworben hat. Ich bin immer wieder begeistert, mit welchem Sachverstand und welcher Kreativität das Team gute und überzeugende Lösungen findet.“

Seit fünf Jahren bietet die Hochschule Osnabrück ein duales Studium der Elektrotechnik an. Kooperationspartner des Studiengangs sind regionale Unternehmen, Berufsbildende Schulen des Landkreises Osnabrück Brinkstraße und örtliche Handwerkskammer sowie Industrie- und Handelskammer. Das gesamte Ausbildungsprogramm mit integriertem Studium dauert viereinhalb Jahre. Noch bis zum 15. Januar können sich Interessierte um einen Studienplatz bewerben: www.hs-osnabrueck.de/bewerbung.

Was macht den Studiengang aus? Laut Prof. Gehrke ist das eine besonders starke Verzahnung von Theorie und Praxis: „Viele Studieninhalte greifen Kenntnisse und Fertigkeiten auf, die duale Studierende während ihrer Ausbildung im Betrieb erlangen. Die Theorie wird zusätzlich durch praktische Übungen in modernen Laboren anschaulich vertieft. Darüber hinaus bieten Projekte die Möglichkeit, das Gelernte in der Praxis zu erproben und zu ergänzen.“ Natürlich verlange das duale Studium ein hohes Maß an Flexibilität, so der Professor für Mikrorechnertechnik und Digitale Systeme weiter. Nach seiner Erfahrung meistern die Studierenden dualer Programme die Doppelbelastung durch Ausbildung und Studium meist mit Bravur: „In der Regel sind es hochmotivierte, leistungsorientierte junge Leute.“

Das gilt auch für Patrick Flacke. Bereits in der Schule hat er durch den Einfluss seines Onkels – eines Elektroingenieurs – Interesse an der Elektrotechnik entdeckt. Bald stand für den Technik-Fan fest, dass er ebenfalls Elektroingenieur werden möchte: „Aus der Begeisterung für die Praxis entstand während der Oberstufe die Idee, ein duales Studium zu absolvieren. Auf einer Abimesse in Osnabrück hörte ich von dem Studiengang EPV, der ein vollwertiges Studium mit kombinierter Ausbildung versprach – also genau das, wonach ich gesucht hatte.“

Heute freut sich der Student aus Ostercappeln  über seine Entscheidung für das duale Studium und die Abwechslung, das dieses bietet: „Am meisten Spaß macht mir die Kombination aus Lernen und Anwenden. So gibt es an der Hochschule, der Berufsschule und im Ausbildungsbetrieb immer wieder Projekte und Aufgaben mit wachsender Schwierigkeit, die mich dazu motivieren, neue Fachbereiche kennenzulernen und bekannte zu vertiefen.“ Nebenbei engagiert sich Patrick Flacke ehrenamtlich im Technik-Team der Waldbühne Kloster Oesede. Seine Freizeit verbringt er gern an der frischen Luft – ob mit der Freundin auf dem Fahrrad oder mit dem Großvater im Wald beim Kettensägen.

Viel Zeit bleibt dem erfolgreichen Studenten dafür nicht, jedoch kann er Studium, Ausbildung und Privatleben dank Flexibilität und guter Organisation unter einen Hut bringen: „Das Schöne am EPV-Studium ist, dass der Alltag immer wieder anders aussieht. So habe ich einige Semester lang von montags bis mittwochs gearbeitet. Donnerstags ging es bis mittags in die Berufsschule und danach  sowie freitags – an die Hochschule. Momentan studiere ich zwei komplette Semester lang wie ein regulärer Student, um dann in den Semesterferien in Vollzeit zu arbeiten. Die Arbeitszeiten kann ich dabei durch die betriebliche Gleitzeitregelung in einem gewissen Rahmen frei wählen.“ Das Ausbildungsunternehmen unterstützt ihn auf verschiedenen Wegen, sodass für die vorlesungsfreie Zeit noch genug Urlaub bleibt und auch eine gute Prüfungsvorbereitung möglich ist. Bis zum Abschluss seines Bachelorstudiums bleibt der beste Elektronik-Azubi Deutschlands deshalb bei Elster angestellt.

Sein Fazit: „Ich kann das EPV-Studium uneingeschränkt weiterempfehlen, da die Organisation sehr gut funktioniert und die Lerninhalte der verschiedenen Stellen gut zusammenpassen. Durch die unterschiedlichen Abschnitte sind die viereinhalb Jahre sehr abwechslungsreich gestaltet, sodass man immer wieder Zwischenziele vor Augen hat und sich von anstrengenderen Phasen erholen kann.

Am besten geeignet ist das Modell aus meiner Sicht für alle, die sich für Elektrotechnik begeistern können und wirklich etwas lernen wollen.“ Für Patrick Flacke trifft das hundertprozentig zu. Deshalb will er nach dem Bachelorabschluss einen Master in Elektrotechnik draufsetzen – ebenfalls an der Hochschule Osnabrück.

 

Von: Lidia Wübbelmann

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